Die diesjährigen Adventsandachten im Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg stehen unter dem Motto ‚Macht hoch die Tür‘. Dieses bekannte und beliebte Kirchenlied, mit dem die Adventszeit, das neue Kirchenjahr vielerorts so beschwingt musikalisch begonnen wird, ist zur Einweihung einer Kirche gedichtet worden: in der Nähe von Königsberg im Jahr 1623, von Pfarrer Georg Weissel. „ Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…“ Offene Kirchentüren: offen für Gott, offen für die Menschen und das nicht nur am Sonntag zum Gottesdienst, sondern, wo das möglich ist, auch in der Woche, zum Beten, zum Innehalten, zum Ruhigwerden, eine Einladung in einen friedlichen, gastfreundlichen Raum.
In den Adventswochen wird der Frage nachgegangen, was genau das bedeuten kann. Wem öffnen wir die Tür, wem nicht? Wo haben wir selbst erlebt, dass uns Türen geöffnet wurden und womit hatten wir das eigentlich verdient? Kann es auch ein Schutz sein, Türen geschlossen zu halten, welche Ängste kennen wir bei der Vorstellung geöffneter Zugänge?
Georg Weissel schrieb seinen Liedtext im Dreißigjährigen Krieg, wahrlich furchtbare Zeiten voller Grausamkeiten und feindlich gesinnter Herrscher. Wer sich heute in der Welt umschaut, wird ebenfalls Krieg, Leid und Elend erkennen.
Und dann wird in diesem Lied ein König besungen, der so ganz anders daherkommt: gerecht, mit Sanftmütigkeit und Barmherzigkeit. Der nicht weiteres Elend bringt sondern all unsere Not zum Ende. Auch das soll in diesen Wochen Platz haben, die Vorfreude und die Hoffnung.
Andrea Lips, Evangelische Klinikseelsorge
